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„Die eigene Stelle 2“

 

Projekttitel: Funktionelle Selektivität von Opioiden
am µ-Opioidrezeptor: Untersuchungen zur Rolle der
Phospholipase D2

Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Koch

 

Thomas Koch

 

Morphin wird seit langem wegen seiner beruhigenden und schmerzlindernden Wirkung geschätzt, macht aber auf Dauer abhängig und muss in immer höheren Dosen verabreicht werden, um noch wirksam zu sein, weil sich eine wachsende Toleranz einstellt. Das Magdeburger Wissenschaftlerteam um Dr. Thomas Koch hat am Institut für Pharmakologie und Toxikologie untersucht, wie und warum Opioide, zu denen auch das Morphin gehört, bei chronischer Gabe zu einer Opiattoleranz führen und ob sich das verhindern lässt. Sie fanden heraus, dass unterschiedliche Opioidsubstanzen in unterschiedlicher Art und Weise an ein und demselben Rezeptortyp wirken können: Bei einigen Opioiden, so auch bei Morphin, werden die Rezeptoren während einer Langzeitbehandlung ausgeschaltet und bleiben auf Dauer inaktiv - eine erhöhte Toleranz ist die Folge. Bei anderen Substanzen werden die Rezeptoren internalisiert, in reaktiviertem Zustand wieder in die Membran eingebaut ("recycelt") und stehen wieder neu zur Verfügung, die Rezeptorendozytose. Dieser Mechanismus wirkt einer Toleranz entgegen.

Die Forscher konnten an Zellkulturen nachweisen, dass neben den Endorphinen auch andere, in der Klinik eingesetzte Opioide, wie das Fentanyl, Methadon, Piritramid und Sufentanil eine Rezeptorendozytose auslösen können. Sie stellten fest, dass Opioide mit einer hohen endozytotischen Potenz zu einer verzögerten Toleranzentwicklung im Zellmodell führten. "Aufgrund dieser negativen Korrelation zwischen endozytotischer Potenz und ausgelöster Toleranzentwicklung könnte man annehmen, dass sich endozytosefähige Wirkstoffe besser für eine Langzeittherapie eignen", berichtet Dr. Koch, "allerdings ergreift der Körper aufgrund der fehlenden Abschaltung der Rezeptoren auf zellulärer Ebene Gegenmaßnahmen, die zu einer erhöhten Abhängigkeit von der jeweiligen Substanz führen können." Ob endozytierende Agonisten tatsächlich für die Langzeittherapie besser geeignet sind, muss daher in weiterführenden in vivo Studien eingehender untersucht werden.

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