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NeuroNetzwerk 5

 

Projekttitel: Mechanismen der Ruhezustandsplastizität

Projektleiter: Anna FejtovaAnna Karpova, Ina Schanze, Martin Walter, Denny Schanze

 


 

NeuroNetzwerk 5

Der Ruhezustand des Gehirns (RS = resting state) bestimmt, wie die neuronalen Netzwerke Signale übermitteln und verarbeiten, und definiert dadurch maßgeblich die Hirnfunktion. Mit fortlaufender Gehirnaktivität ändert sich dieser Zustand immer wieder. Hierdurch ändert sich auch die synaptische Übertragung und somit auch die Antwort einzelner Hirnregionen auf Umgebungsreize. Die RS Plastizität, die bislang hauptsächlich am Menschen untersucht wurde, hängt dadurch eng mit dem Phänomen der homöostatischen und Meta-Plastizität in Grundlagenhirnforschung zusammen. Veränderungen der Netzwerkzustände in Ruhe, das heißt in Abwesenheit eines bestimmten Denkvorganges, werden sowohl in der Hirnentwicklung über viele Jahre beobachtet als auch kurzfristiger, zum Beispiel wenn bestimmte Hirnvorgänge häufiger stattfinden. Nicht zuletzt zeigen sich veränderte Ruhezustände des Gehirnes aber auch bei neurologischen und psychiatrischen Krankheiten und neben ihrer möglichen diagnostischen Bedeutung können diese Hirnzustände auch Gegenstand neuartiger Behandlungsansätze sein.

Das NeuroNetzwerk 5 konzentriert sich auf das Krankheitsbild der Depression, die ein klassisches Beispiel für eine gestörte Plastizität des Ruhezustandes darstellt. Es wird im speziellen die Wirkung von Ketamin untersucht, das eine schnelle antidepressive Wirksamkeit auch bei solchen Patienten zeigt, die auf konventionelle Antidepressiva nicht ansprechen. Ketamin induziert schnelle Veränderungen der funktionellen Hirnkonnektivität im Menschen und ändert die synaptische Übertragung im Tiermodel. Ein mechanistisches Verständnis dieser Effekte existiert aktuell jedoch noch nicht und stellt daher das Hauptforschungsthema dieses Verbundes dar.